Montag, 23. April 2012

Von der Freude des Schenkens – Welttag des Buches 2012

30 "Schneemänner" zum Verschenken ...
Die Stiftung Lesen, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels sowie einige deutsche Buchverlage haben zum diesjährigen UNESCO-Welttagdes Buches bereits im Januar eine große Aktion ins Leben gerufen: 33.333 Lesebegeisterte konnten sich für "Lesefreunde teilen Lesefreude" bewerben, um ein Buchpaket mit jeweils 30 Exemplaren eines Titels zu erhalten. Ab dem 16. April wurden die Bücher nun verteilt, um die Lust am Lesen weiter zu schenken. Ein sensationelles Projekt!
Ich habe mich riesig gefreut, dabei sein und Bücher verschenken zu dürfen. 30 Bücher erscheint ja zunächst wirklich viel, aber das relativiert sich fix, habe ich festgestellt. Aus meiner Auswahl von drei Büchern wurde mir Jo Nesbøs „Schneemann“ zugeteilt. Ein Krimi – typisch Michi also. Doch mit der Vorliebe für Spannungsliteratur bin ich ja nicht alleine. Bei mir im Haus wohnen Krimibegeisterte, die sich sehr gefreut haben, einfach ein Buch geschenkt zu bekommen. Nahe Freunde und Familie waren die nächsten Glücklichen sowie einige Tauschpartner, die ebenfalls Lesefreunde sind und andere tolle Titel bei der Aktion gewählt haben.
Schenken macht ja sowieso einfach Spaß. Bücher zu verschenken ist mir eine besondere Freude, aber bei so einem Projekt ist es noch einmal anders. Ich habe ganz spontan Bücher verschenkt und die Reaktionen waren klasse. Da man ja körperlich und geistig fit sein möchte, habe ich zwei Bücher mit ins Fitness-Studio genommen und glückliche Gesichter zurück gelassen. Völlig perplex war ein Tourist vor dem Gutenberg-Denkmal in Mainz, was ja eine passende Location ist ;-) Die Menschen sind so perplex, dass sie einfach etwas geschenkt bekommen und die Beigeisterung für die Aktion Lesefreunde ist spürbar. Aber auch Menschen, mit denen man sonst eher beruflich zu tun hat, sind ja privat durchaus an Unterhaltungsliteratur interessiert und konnten sich ebenfalls über Buchpräsente freuen. Tollstes Beispiel ist meine Steuerberaterin, die völlig aufgelöst war und mich vor lauter Freude erst einmal fest umarmt hat. Sie war ganz gerührt, weil sie schrecklich gerne liest!
Neben Buchcafé, Spontanschenkungen und zwar überraschten, mir aber bekannten Menschen, hat das Verschenken in sozialen Einrichtungen am meisten Spaß gemacht. Man macht sich wenig Gedanken, wo es überall an Geld für Bücher fehlt und wie viele Menschen gerne lesen würden oder dankbar für eine Ablenkung wären. Ob Obdachlosenheim, kirchliche Bücherei oder in Krankenhäusern – ich habe glückliche, gerührte und dankbare Gesichter gesehen und ganz tolle Begegnungen gemacht. Das war einfach super schön!
Ein paar wenige Bücher warten noch auf Ihre Besitzer und machen sich morgen auf die Reise. Das war es dann mit Lesefreunde schenken Lesefreude - und ich sage DANKE für dieses Projekt!  Eine so tolle Aktion verdient es definitiv wiederholt zu werden, hoffentlich ohne solche Idioten, die, wie man in den letzten Tagen lesen konnte, die Bücher einfach verkauft haben. Aber auch wenn das Projekt offiziell nun zu Ende geht, habe ich den Entschluss gefasst, ganz bald mal wieder ein bissel in den Regalen zu sortieren und kleine Bücherkisten für manche Einrichtungen zu packen, die solche Unterstützung das ganze Jahr über gut gebrauchen können. Die Freude am (Buch-)Schenken ist schließlich nicht von einem Datum abhängig!

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