Donnerstag, 4. Oktober 2012

Der Countdown läuft ... Messevorbereitung für Frankfurt 2012


Tatsächlich steht in diesem Jahr bereits meine 10. (berufliche) Frankfurter Buchmesse an. Kleines Jubiläum und wenn ich mich zurück erinnere an meine erste Messe ... meine Güte! Da war alles noch so neu und ich wusste so vieles noch nicht – auch ganz pragmatisches. Doch die Jahre inklusive Messeplanung bringen viel Erfahrung mit sich - eigene und die von anderen ... und schon wappne ich mich ganz anders ;-)

Termine
Termine macht man zeitig aus und notiert sie, gerne mit Standnummer, Treffpunkt und Handynummer – und plant Schwatz-Puffer ein.
Friseurtermin und die Vorbereitung der Messegarderobe
Vielleicht ein stärker weiblich ausgeprägtes Bedürfnis, aber sicher auch für die männlichen Kollegen nicht ganz unrelevant: Kurzfristig festzustellen, dass es keinen Termin mehr gibt, dass die Bluse/das Hemd doch noch in der Wäsche(rei) sind, die Schuhe Absatzprobleme aufweisen oder der Körper sich im Laufe des Jahres in die eine oder andere Richtung verändert hat, erzeugt unnötigen Stress.

Wie gut kenne ich mich selbst?
Laufe ich als Frau am liebsten in flachen Schuhen? Dann ist die Messe definitiv der falsche Zeitpunkt um auf High-Heels umzusteigen. Tendenziell sind die Füße ja bei allen abends platt. Ich zwinge mich zudem nachts dazu, ihnen noch ein kühlendes Gel zu gönnen – und siehe da: Sie danken es mir am nächsten Tag.
Leide ich an trockenen Augen, mucken die Kontaktlinsen bei Messeluft, zerreiße ich prinzipiell meine Strumpfhose, bin ich anfällig für Kopfschmerzen, Heiserkeit etc.? Entsprechend gehören die kleinen Helfer wie Aspirin, Bonbons und Co. in die Tasche, ebenso wie Bargeld (für alle Kartenkinder wie mich ein Extrapunkt), zur Not ne Ersatzstrumpfhose und Erfrischungs-/ Desinfektionstücher /-gel (es gab da mal so eine Ekelgeschichte ... ).
Für alle, die es mal erwischt, kann ich aber auch sagen: Es gibt auch Nadel und Faden auf der Messe für einen Not-Näheinsatz.

Ernährung/Trinken
Ganz spezielles Thema ;-) Ich liebe ja bekanntermaßen Laugengebäck, aber nach fünf Tagen Messe ... grrrrr. Ein fruchtiger Smoothie, Buttermilch, Trinkjoghurt, Müsliriegel und ja, frisches Obst und Gemüse sind gar nicht sooo doof. Es ist erstaunlich, wie sehr sich Menschen über ein Stück Karotte auf der Messe freuen können!
Als Kaffeejunkie habe selbst ich gelernt, einerseits darauf zu achten, wo man Ja zu einem Kaffee sagt und wo lieber nicht ;-) und andererseits zwischendrin einfach mal ein anständiges Glas Wasser zu trinken oder zwei.
Ach ja, wenn man abends essen gehen möchte und sich nicht so gut in Frankfurt auskennt – lieber mal die Ansässigen fragen!

So, da ich noch am bevorstehenden Wochenende Coachingausbildung habe und nichts machen kann, ist die Messevorbereitung bereits in der heißen Phase und ich bin fast gewappnet. Ich freue mich wie jedes Jahr auf diese hektischen, fünf Tage voller Gespräche, Wiedersehen, Kennenlerntreffen, Bücher, Eindrücke, Spaß und spannende Termine!
Allen frohes Vorbereiten und Anreisen – und bis nächste Woche in Frankfurt!

Donnerstag, 13. September 2012

Von Einhörnern und der Kunst, man selbst zu sein ...

„Always be yourself unless you can be a unicorn – than always be a unicorn!“ Ich bin vor einigen Tagen über den Spruch gestolpert und musste schallend lachen! Letztlich geht es einfach um das Prinzip „Sei Du selbst“ und ich bin überzeugt, dass man kein Einhorn sein muss, um einzigartig und besonders zu sein.
Gerade bei Menschen, die mir nahestehen, denke ich so oft, wie besonders sie sind und was sie Tolles machen – und man kann es ihnen nicht oft genug sagen, denn selbst sieht man das ja generell kritischer ;-)
Da ich aktuell meine Coachingausbildung angefangen habe – ja, auch das ein großer Schritt und gerade sehr spannend – nehme ich mir den Spruch „Erwischen beim Gutmachen“ zu Herzen: Es geht darum, den Blick auf die Stärken zu richten und nicht auf Kritik oder (vermeintliche) Mankos. Klar, man kann immer Sachen verbessern und noch mehr dazu lernen, aber ich merke, dass ich mit mir doch eigentlich ganz zufrieden bin und vielleicht auf manches sogar stolz sein kann. So habe ich an diesem Wochenende festgestellt, dass ich tatsächlich ruhiger geworden bin ... Nein, ich lache immer noch schallend (siehe oben) und bin auch sonst sicher nicht leise, aber in mir ruhiger, bewusster und sicherer.
So erinnert mich das Einhorn daran, immer mehr zu mir selbst zu finden. Mein Ding zu machen und das Gefühl zu haben, es ist gut so, wie ich Dinge angehe und umsetze. Eben meinen Stil zu finden und zu leben – und das ist unglaublich befreiend. Das läuft nicht immer reibungslos oder unproblematisch ab, schließlich ist es eine Entwicklung, in der noch viel Potential steckt, aber sie gefällt mir und tut mir gut.
Dieses Potential sehe ich bei so vielen im Umfeld und stelle erfreut fest, dass immer mehr sich trauen, sie selbst zu sein, noch mal Bestehendes über den Haufen zu werfen, Ansichten zu überdenken, neue Wege zu beschreiten und an sich und die eigenen Fähigkeiten zu glauben und für sich selbst einzustehen ... Das ist schön!
Da das ein Thema ist, das mir freundschaftlich wie Coaching bedingt besonders mit Nele immer wieder begegnet, bediene ich mich ihrer Spruchsammlung und halte es mit Sören Kierkegaard, der sagt "Das Große ist nicht dies oder das zu sein, sondern man selbst zu sein." Versuchen wir es heute einfach mal!

Dienstag, 21. August 2012

Alltagsfluchten

Ich bin ja nicht umsonst nach Mainz zurückgekommen – mein Lokalpatriotismus ist durchaus vorhanden ;-) Aber manchmal vergisst man selbst, wie schön die Region hier ist und was man alles unternehmen kann!
Das Problem ist nur, es gibt ja immer so viel anders zu tun. Entsprechend möchte ich zwar dies und das machen, aber natürlich erst, wenn ALLES erledigt ist. So kommen die kleinen Auszeiten zu kurz. Der Garten schreit nach ordnenden Händen, der Sport fällt knapp aus und spontane Unternehmungen sind rar. Das ist absolut okay, denn es macht unglaublich viel Spaß.
Trotzdem braucht es auch Ruheoasen, um Kraft zu tanken, über den Tellerrand zu blicken und den Kopf frei zu bekommen. Ohne diese Ausbruchszeiten wird es sonst im Arbeitsalltag schwierig. Es ist mir also durchaus bewusst, wie wichtig die viel zitierte Work-Life-Balance: Der Geist ist willig ... in der Umsetzung hapert es aber halt doch ;-)
Entsprechend habe ich mich riesig auf ein paar Tage mit Nele und Eva gefreut. Neben gediegenem Grillpower, lecker Kuchen, guten Gesprächen und lautem Gelächter, waren wir viel draußen unterwegs, waren schwimmen, haben die Sonne genossen und Füße und Seele baumeln lassen ... Gerne im oder am Wasser.
Zusätzlich war ich mit Freunden im rheinhessischen Hinterland unterwegs und habe das satte Grün und die üppige Vegetation
der Landschaft bewundert, habe abends einfach mal alles stehen und liegen gelassen, um ganz kurzfristig Einladungen zu folgen und habe es genossen, bis spät draußen zu sitzen, in Gesprächen zu versacken und wenig Schlaf zu bekommen.
Siehe da, das tut richtig gut! Klar, sind Rhein oder auch ein Freibad nicht gleich das Meer, doch der Blick aufs Wasser entspannt wirklich sehr schnell. Das ist wie ein Turbo-Kurzurlaub.
Das will ich häufiger! Genauso wie zu kurze Nächte. Die rächen sich zwar kurzfristig beim Aufstehen am nächsten Morgen, aber sie geben auch viel Kraft, weil man einfach Spaß hatte. Also Pflichtgefühl und Arbeitstier einfach mal in die Schublade stecken, denn manchmal ist es viel vernünftiger, unvernünftig zu sein ;-)

Freitag, 29. Juni 2012

Urlaub mit italienischem Lebensgefühl

Es ist schon eine ganze Weile her seit meine Füße das letzte Mal Sand berührt haben, der am Meer liegt ... Nach einer Woche Italienurlaub weiß ich: Das möchte ich wieder öfter haben! Zudem möchte ich diese entspannte Atmosphäre der Italiener noch eine Weile in mir tragen und bewahren. Urlaub ist immer anders und Alltag in Italien ist sicher nicht nur entspannt, aber ich mag diese heitere, durchaus lautere und leidenschaftliche Stimmung, die ich eine Woche erleben durfte. Da macht man sich bei vielen Sachen nicht so rum, da genießt man auch einfach mal (habe ich) und man geht einiges ruhiger an, was ich auch manchmal sollte ;-)
Bei 35° und einem wunderbaren Licht habe ich mich pudelwohl gefühlt. Ich habe reichlich köstliche italienische Leckereien geschlemmt habe und bei den Fischgerichten besonders an meinen Vater gedacht, anständig Farbe bekommen, viel gelesen, entspannt und festgestellt, dass Laufen am Morgen entlang eines Strandes eine ganz andere Motivation darstellt als der Park hinterm Haus ;-) Für den nächsten Urlaub weiß ich auch, dass ich möglichst keine Lederwaren mit nach Italien nehme (Eulen nach ...), denn ich habe doch ein klitzekleines bissel geshoppt ;-)
Es war mein erster Italienurlaub seit langem, aber ich habe mich erinnert, dass mich früher schon der Umgang der Generationen fasziniert hat. Das hat mich auch jetzt beeindruckt und gerührt. Der Kreissaal scheint unweit des Strandes zu sein – da werden die Kleinsten bereits an den Strand gebracht, da gibt es Großfamilien, die mit drei- vier Generationen Ausflüge machen und mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der Kinderwagen durch den Sand gezogen werden, schiebt man Rollstühle ans Meer, damit alle mitkommen können. Ob alt oder jung, man unternimmt gemeinsam etwas und macht sich eine schöne Zeit. Keiner scheint aufgrund seines Alters oder Gebrechens ausgeschlossen und man lebt einfach. Sinnbildlich dafür hat sich ein Bild in mein Gedächtnis gebrannt: Während eine ältere Dame ihre Strandtasche ablegt, um sich einzurichten, hat auch ihr Ehemann sich bereits hingesetzt – und seine Beinprothese unter den Schirm gestellt. Normaler Alltag – der mir aber mit so einer Selbstverständlichkeit in Deutschland noch nicht begegnet ist.
Daher habe ich mich wohl auch in eine „Mädchen-Clique“ verliebt ... Ca. acht italienische Damen im Alter 75+, die wie 20 15-jährige gekichert haben, während sie untergehakt gen Meer staksten und im Wasser Ringelreihen tanzten, plantschten und einfach nur Spaß hatten! So möchte ich auch mal alt werden und die Mädels meines Vertrauens ahnen es: Es geht mit uns so bald wie möglich nach Italien – wir müssen das üben bis zum hohen Alter!
Ich habe die Zeit auf jeden Fall in vollen Zügen genossen, Kraft getankt und abgeschaltet. Seit einer Woche bin ich zurück und stelle fest, dass mein inneres „Duracell-Häschen“ wohl noch durch den Pinienwald hoppelt, denn noch bin ich entspannt ;-)


Donnerstag, 24. Mai 2012

Glück, Schicksal, Zufall ...

Es gibt ja tatsächlich Glücksfälle, glückliche Zufälle, schicksalhafte Begegnungen bzw. Ereignisse. Ich wäre wohl nicht nach Marburg gezogen, hätte Medienwissenschaft studiert, viele tolle Menschen kennengelernt usw. hätte ich nicht vor einer gefühlten Ewigkeit beim Jobben eine nette Frau kennengelernt, die eine Tochter hatte, mit der ich, wie sich herausstellte, studierte. Diese Tochter wiederum plante nach Marburg in eine WG zu ziehen, um Medienwissenschaft zu studieren ... Das war durchaus eine Begegnung, die viel dazu beigetragen hat, wie sich mein Leben entwickelt hat.
Ich denke, dass es oft Zufälle im Leben sind (oder wie auch immer man es nennen möchte), die uns einen gewissen Weg einschlagen lassen. Inwieweit solche Fügungen oder das Schicksal mit höheren Mächten verbunden sind, möchte ich hier gar nicht diskutieren – das wird endlos.
Gerade kürzlich hatte ich es aber mit einer lieben Freundin davon, dass es schon komisch ist, dass Menschen nur das Glück bei anderen sehen, nicht die Entwicklung, nicht die weniger glücklichen Seiten ... Wenn etwas Tolles passiert, sich etwas positiv entwickelt, sich neue Möglichkeiten auftun, heißt es häufig, "Da hast Du aber Glück gehabt! Du bist wirklich von der Sonne geküsst, vom Leben und Schicksal verwöhnt, ein Glückspilz ... " Natürlich gibt es Dinge, die scheinen tatsächlich aus heiterem Himmel zu kommen und man fragt sich selbst, wie das sein kann. Das ist toll und in solchen Fällen freut man sich riesig - und das darf und soll man auch! Menschen, die aber alles nur auf das Glück der anderen (und ihr eigenes Unglück) schieben, nach dem Motto, "So viel Glück möchte ich auch mal haben!" nerven.
Wenn einem tatsächlich etwas in den Schoß fällt, ist das klasse und bei Menschen, die einem nahestehen gilt eh nur eines: sich mitfreuen! Doch wenn alles nur Glück wäre, hätten wir doch nichts in der Hand und könnten nicht selbst für unser Lebensglück einstehen und es beeinflussen. Mit Glück allein ist es selten getan! Wie heißt es so schön? „Jeder ist seines Glückes Schmied“ – sprich, man muss etwas dafür tun. Einfach die Hände in den Schoß legen, reicht nämlich meist nicht.
Bereit sein ist viel, warten können ist mehr, doch erst den rechten Augenblick nützen ist alles.“ (Arthur Schnitzler) Oft bedarf es doch des Mutes und des Zupackens. So oder so sollte man aufmerksam sein, damit die Chancen nicht an einem vorbeiziehen, sondern man sie wachen Auges sieht – und ergreift! Ob man sich dann vom Leben verwöhnt, belohnt oder entschädigt fühlt, sei dahingestellt. Wenn der Zeitpunkt kommt, man also "Glück hat", sollte man zugreifen, die Gunst der Stunde nutzen, sich freuen, dankbar sein und es einfach genießen!

Freitag, 11. Mai 2012

Vom Schenken, Helfen, Ausleihen – und den dazu passenden Höflichkeiten

Ich erinnere mich an meinen Auszug von zu Hause und meinen Einzug in die erste WG in Marburg. Damals entstanden auf einen Schlag zwei WGs auf zwei Etagen mit bunt zusammengewürfelten Menschen, die sich nicht kannten. Muss ich sagen, dass ich DANKBARERWEISE die WG mit den netteren Leuten erwischt habe?! Auf jeden Fall haben alle gestrichen und geräumt, geputzt ... Ich war zwischenzeitlich weg und vermisste bei meiner Rückkehr meine Utensilien. Die hatten Beine bekommen und fanden sich ganz nonchalant in der WG eine Etage tiefer. Nicht nur, dass niemand gefragt hatte, die Sachen sahen aus wie ... und wirklich Anstalten, Pinsel, Leiter & Co. zu säubern und zurück zu geben, machte keiner. Ich weiß dass ich das einfach nur beschissen fand, denn ich hatte die Sachen ja auch geliehen, von meinen Eltern zwar, aber es waren eben nicht meine. Was mich noch mehr aufregte, war die Tatsache, dass die netten Nachbarn gar nicht verstanden, warum ich so uncool war ...

Das ist ca. 15 Jahre her – und auch heute finde ich diese Haltung schlicht unerzogen. Ja, unerzogen, denn da bin ich spießig. Man fragt, bevor man sich etwas nimmt und wenn man sich etwas ausborgt, gibt man es bitte möglichst zügig, unaufgefordert und im Ursprungszustand zurück. Gekrönt wird dieses Verhalten von einem Danke! Ich finde das eigentlich ganz normal. Klar geht einem auch mal etwas durch, man vergisst Sachen, man übersieht sie, schiebt es auf – alles kein Problem. Das geht wohl jedem mal so, aber die Absicht sollte stimmen. Und wenn ich etwas lange nicht in Ordnung bringe, ist ein „Entschuldigung“ nicht der schlechteste Weg. Vielleicht ein Kärtchen, eine kleine Aufmerksamkeit? Das geht schon weiter, aber zumindest doch „Bitte, Danke und Entschuldigung“ sollten Worte sein, die nicht soo schwer fallen.

Wieso ich mich gerade jetzt daran erinnere? Weil ich in letzter Zeit immer wieder über solche Begebenheiten stolpere, nicht nur selbst,sondern auch im Gespräch mit Freunden, Bekannten, in der Familie. Da geht es einfach darum, dass der- oder diejenige gar nicht verstehen, warum es so schwer ist, sich – in ihren Augen – anständig zu verhalten. Da wird hinterfragt, ob die eigenen Erwartungen zu hoch sind. Da ärgert man sich über die „eigene Dummheit“, dass man geholfen hat, jemanden unterstützt hat ... Denn die Problematik gilt gleichermaßen für das Ausleihen wie für das Schenken und das Helfen bzw. Unterstützen. Wer hilft, schenkt oder leiht, entscheidet sich dafür, weil er es möchte. Ganz sicher sollte man dafür nichts erwarten, geschweige denn, Gegenleistungen fordern und Handlungen aufwiegen, denn das wird ganz schnell gruselig. Doch ist es auch eine Frage der Wertschätzung und des Respekts, so finde ich. Ist es zuviel erwartet, dass sich Menschen bedanken, Sachen einfach zurückgeben, sich auch mal entschuldigen, nicht einfach NUR abgreifen und immer weiter fordern, aber selbst so gar nichts geben? Ich finde diesen Anspruch recht „normal“ und tröstlich stelle ich fest, ich bin nicht allein damit. „Eine Hand wäscht die andere“ ist so ein Spruch, der etwas Wahres in sich trägt. Wenn nur eine Seite gibt, die andere nur nimmt, entsteht schnell ein Ungleichgewicht – und Unmut. Der Geber fühlt sich ausgenutzt und überlegt es sich beim nächsten Mal vielleicht zweimal, ob er wirklich hilft oder er ist der ewig Dumme. Beides nicht schön.

Doch wenn jemand nicht weiß, wie er sich benehmen sollte, sich nicht bedanken kann oder einfach blind ist für das, was im Zuteil wird – was macht man dann? Erklärt man einem erwachsenen Menschen wie er sich verhalten könnte oder gar sollte? Sehr schwierig! Niemand ist perfekt und wie gesagt, manchmal ist es so trubelig oder man ist gedankenverloren, dass man eben auch mal Sachen vergeigt – das ist menschlich, denn soo gute Menschen ;-) sind wir halt alle nicht. Trotzdem muss ich sagen, ich stehe auf Manieren und finde es klasse, wenn Menschen höflich sind und nicht alles für selbstverständlich hinnehmen, geschweige denn dummdreist werden. Gedankenverloren ist eine Sache, gedankenlos eine andere. Also halte ich inne, ermahne mich zur Dankbarkeit und bemühe mich selbst zumindest, nicht allzu viel zu verbaseln und die Zauberworte der Kindheit regelmäßig zu beschwören: „Bitte, Danke und Entschuldigung!“

Montag, 23. April 2012

Von der Freude des Schenkens – Welttag des Buches 2012

30 "Schneemänner" zum Verschenken ...
Die Stiftung Lesen, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels sowie einige deutsche Buchverlage haben zum diesjährigen UNESCO-Welttagdes Buches bereits im Januar eine große Aktion ins Leben gerufen: 33.333 Lesebegeisterte konnten sich für "Lesefreunde teilen Lesefreude" bewerben, um ein Buchpaket mit jeweils 30 Exemplaren eines Titels zu erhalten. Ab dem 16. April wurden die Bücher nun verteilt, um die Lust am Lesen weiter zu schenken. Ein sensationelles Projekt!
Ich habe mich riesig gefreut, dabei sein und Bücher verschenken zu dürfen. 30 Bücher erscheint ja zunächst wirklich viel, aber das relativiert sich fix, habe ich festgestellt. Aus meiner Auswahl von drei Büchern wurde mir Jo Nesbøs „Schneemann“ zugeteilt. Ein Krimi – typisch Michi also. Doch mit der Vorliebe für Spannungsliteratur bin ich ja nicht alleine. Bei mir im Haus wohnen Krimibegeisterte, die sich sehr gefreut haben, einfach ein Buch geschenkt zu bekommen. Nahe Freunde und Familie waren die nächsten Glücklichen sowie einige Tauschpartner, die ebenfalls Lesefreunde sind und andere tolle Titel bei der Aktion gewählt haben.
Schenken macht ja sowieso einfach Spaß. Bücher zu verschenken ist mir eine besondere Freude, aber bei so einem Projekt ist es noch einmal anders. Ich habe ganz spontan Bücher verschenkt und die Reaktionen waren klasse. Da man ja körperlich und geistig fit sein möchte, habe ich zwei Bücher mit ins Fitness-Studio genommen und glückliche Gesichter zurück gelassen. Völlig perplex war ein Tourist vor dem Gutenberg-Denkmal in Mainz, was ja eine passende Location ist ;-) Die Menschen sind so perplex, dass sie einfach etwas geschenkt bekommen und die Beigeisterung für die Aktion Lesefreunde ist spürbar. Aber auch Menschen, mit denen man sonst eher beruflich zu tun hat, sind ja privat durchaus an Unterhaltungsliteratur interessiert und konnten sich ebenfalls über Buchpräsente freuen. Tollstes Beispiel ist meine Steuerberaterin, die völlig aufgelöst war und mich vor lauter Freude erst einmal fest umarmt hat. Sie war ganz gerührt, weil sie schrecklich gerne liest!
Neben Buchcafé, Spontanschenkungen und zwar überraschten, mir aber bekannten Menschen, hat das Verschenken in sozialen Einrichtungen am meisten Spaß gemacht. Man macht sich wenig Gedanken, wo es überall an Geld für Bücher fehlt und wie viele Menschen gerne lesen würden oder dankbar für eine Ablenkung wären. Ob Obdachlosenheim, kirchliche Bücherei oder in Krankenhäusern – ich habe glückliche, gerührte und dankbare Gesichter gesehen und ganz tolle Begegnungen gemacht. Das war einfach super schön!
Ein paar wenige Bücher warten noch auf Ihre Besitzer und machen sich morgen auf die Reise. Das war es dann mit Lesefreunde schenken Lesefreude - und ich sage DANKE für dieses Projekt!  Eine so tolle Aktion verdient es definitiv wiederholt zu werden, hoffentlich ohne solche Idioten, die, wie man in den letzten Tagen lesen konnte, die Bücher einfach verkauft haben. Aber auch wenn das Projekt offiziell nun zu Ende geht, habe ich den Entschluss gefasst, ganz bald mal wieder ein bissel in den Regalen zu sortieren und kleine Bücherkisten für manche Einrichtungen zu packen, die solche Unterstützung das ganze Jahr über gut gebrauchen können. Die Freude am (Buch-)Schenken ist schließlich nicht von einem Datum abhängig!

Mittwoch, 4. April 2012

Von Phasenschweinen und Schweinehunden

Ich neige zum Extrem, ich bin ein Phasenschwein – war ich schon immer und werde es wahrscheinlich auch leider immer bleiben. Kennt noch jemand Phasenschweine? Ich kenne ja einige in meinem Umfeld, was mich immer ein bissel beruhigt, man fühlt sich nicht so alleine.
Was ein Phasenschwein ist? Beispiele gefällig? Ich stricke gerne, mit Hingabe und in Massen, temporär. Manchmal lese ich im Akkord und wenn ich auch noch eine(n) tolle(n) Autor(in) entdecke und es bereits mehrere Titel gibt, kann es sein, ich lese die jeweiligen Bände am Stück weg. Handwerkliche Tätigkeiten? Klar, kann ich nicht genug von kriegen und muss regelmäßig neue Projekte finden. Sind sie erledigt, ist es auch wieder füre ine ganze Weile gut. Kulinarische Vorlieben? Es gab eine ganz schlimme Reissalatphase, Nudeln mit Salat, Maultäschlesalat und in Kürze steht definitiv die Spargelphase an.
Ein ganz großes Thema meines Phasenschweindaseins ist Sport! Letztes Jahr habe ich den Aschermittwoch zum Kick-Off-Termin erklärt und durchgestartet nachdem ich lange nichts gemacht hatte. Ich habe mich vorsichtig herangetastet, mich endlich zum Laufen aufgerafft und zumindest bedingt Spaß daran gefunden. Da ich der Meinung bin, man muss erst einmal extrem starken, um sich einzupendeln, habe ich das auch wirklich durchgezogen. Zum Laufen kam eine morgendliche Mischung aus BBP-Übungen und Yoga zur Entspannung, im Spätsommer dann noch Fitness-Studio und somit Gerätetraining, Ausdauer und Zumba. Traumhaft, denn ich habe mich wirklich gut und fit gefühlt, klasse Ausgleich zum Arbeitsalltag, Rücken gestärkt und einige Kilos sind gepurzelt.
Zugegeben mit einigen Höhen und Tiefen, aber es ging relativ lange gut. Dann kam der Winter, Laufen im Freien war nicht meins und so ging es auf’s Laufband, was auch okay war. Aber was habe ich oft gedacht, wie schön es wäre, morgens wieder durch den Park zu laufen. Ja, jetzt wäre es definitiv soweit, nur ... Das bisherige Jahr steht im Zeichen der fliegenden Kuh, es ist so viel los und passiert, dass ich kaum hinterher komme. Dazu kam noch eine Erkältung und schwupps kein Sport mehr. Mittlerweile bin ich natürlich wieder gesund, nur beim Sport war ich seit Wochen nicht mehr und dieses Jahr wollte der Vorsatz mit der Fastenzeit auch nicht wirklich fruchten.
Da warten sie auf ihren Einsatz ...
Nun stehe ich da und schaue dem Bruder des Phasenschweins ins Auge: dem Schweinehund! Denn irgendwie ist diese schöne Vorstellung des morgendlichen Laufs in weiter Ferne, das gute Gefühl nicht mehr vorstellbar und überhaupt kann ich mich nicht aufraffen. Jeden Abend ist mein inneres Mantra, „Morgen früh gehst Du laufen und Du wirst Dich klasse fühlen“ – oder auch nicht. Warum bin ich so? Was hindert mich daran, es einfach zu tun? Ich versuche mich selbst auszutricksen, habe also wieder mit Morgengymnastik angefangen und prompt die Quittung für mein Nichtstun zu spüren bekommen: Muskelkater!
Nichts desto trotz habe ich Hoffnung! Ich werde es diesen tierischen Gesellen zeigen, werde die Kuh weiter fliegen lassen, den Schweinehund einfach ignorieren, dem Muskelkater beweisen, dass ich den längeren Atem habe und das sportliche Phasenschwein reaktivieren und versuchen, es in ein kontinuierliches, treues Tier zu verwandeln ... Nur welches? Sportschwan? Laufente?
Bis dahin schaue ich wie jetzt weiter aus dem Fenster und sehe den Park hinterm Haus, Sonne bescheint die Wege und die Luft ist klar nach einer regnerischen Nacht – ein super Morgen zum Laufen, aber ich schreibe ja gerade am Blogbeitrag. Aber morgen oder an Ostern, da geht es sicher raus ;-)

Donnerstag, 22. März 2012

Gutmenschen


Ein guter Mensch zu sein, finde ich durchaus erstrebenswert. Doch wann ist man ein guter Mensch? Wenn man aufrichtig ist? Hilfsbereit, gesetzestreu, vorurteilsfrei, moralisch, gläubig? Wenn man ökologisch bewusst lebt, politisch aktiv ist, spendet und/oder ehrenamtlich arbeitet? Zählen die kleinen Dinge im Alltag oder müssen es die ganz großen Themen sein? Und: Muss ich darüber sprechen?
Tu Gutes und sprich darüber – das kennt man. Das ist auch nicht verwerflich. Wer Gutes tut, dies kundtut und andere mitreißt, kann sicherlich Gutes bewirken. Manchmal wäre es aber wünschenswert, einfach in seinem Alltag seine Überzeugungen zu leben und ... die Klappe zu halten! Mich beeindrucken Menschen, die richtig handeln und dies ganz nebenbei tun. Solche, die aus ihrer Überzeugung heraus tätig werden, oftmals auch im Kleinen und vielleicht sogar Verborgenen. Für die es selbstverständlich ist, zu helfen, Menschen zu achten, an die Umwelt zu denken, aktiv zu sein ...
Nur ganz schwer zu ertragen finde ich hingegen die Gutmenschen. Jene Menschen, die moralisch ach so unangreifbar sind, gleich der Menschheit dienen und nicht zuletzt dies derartig hinausposaunen, dass sich alle anderen schämen sollten. Themen, die bewegen gibt es ja zuhauf. Doch gibt es auch, wie ich in letzter Zeit verstärkt finde, jede Menge Gutmenschen, die sich berufen fühlen, alles zu wissen, alles richtig zu machen und dies auch reichlich kundtun. Ich will gar nicht sagen, dass man sich keine Gedanken machen soll, dass man Ungerechtigkeiten ignorieren soll, dass man Missstände nicht aufzeigt ...
Was mich nervt sind diese „Aufreger-Apostel“, die so absolut sind, die beständig den moralischen Zeigefinger heben, auf allen Wellen reiten und ihre Erkenntnisse als bahnbrechend verkünden. Denn man stelle sich vor: Size-Zero-Models sind untergewichtig, Zuchttieren in Massenhaltung werden Medikamente verabreicht, Lebensmittel sind genmanipuliert, die Umwelt ist bedroht, Frauen verdienen zu wenig, die Menschheit verdummt, ist korrupt und ignorant. Es gilt sich mit Bioprodukten gesund zu ernähren, den Intellekt zu pflegen, Mainstream-Filme abzulehnen, Kombucha zu trinken, Yoga zu machen, Kultur in sich aufzusaugen, Niveauloses zu verabscheuen, politisch inkorrektes zu verteufeln, Firmen & Produkte zu boykottieren, zu demonstrieren, vegan zu leben ...

Es ist nicht so, dass ich selbst nicht auch versuche, das eine oder andere davon umzusetzen, bzw. dass mich nicht viele Dinge ebenfalls bewegen, abstoßen, aufregen. Doch dieses laute Aufschrecken, ob der Erkenntnis finde ich teilweise schon grenzwertig lächerlich. Vieles ist ein alter Hut – was erschreckend genug ist – und dies sollte einen nicht davon abhalten, sich weiter dafür/dagegen einzusetzen. Nur: Ich muss eben nicht gleich die Welt retten und alle missionieren. Der erste Schritt muss bei mir stattfinden, nicht bei der großen Botschaft. Ändere ich mich, ändern sich unter Umständen auch andere, auch im Kleinen. Ich mag einfach diese Absolutheit nicht und die leider häufig hinter den Aussagen in Großbuchstaben durchschimmernde Scheinheiligkeit. Ich kann nicht predigen, wenn es sich nicht mit meinen Lebensumständen verträgt. Geschwätzt ist schnell, gehandelt .... Da sollte man ehrlich bleiben – wohl kaum jemand ist nur gut! Jeder möge für sich die Dinge in Angriff nehmen und die Überzeugungen leben, die ihm möglich sind, ohne sich selbst aufzugeben, zu verbiegen und an anderer Stelle intolerant zu werden. Ich halte es mit Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“

Sonntag, 18. März 2012

Liebenswert-entspanntes Sachsen: Leipziger Buchmesse 2012

Zurück von der Buchmesse, lasse ich die Ereignisse etwas sacken und denke über das Phänomen „entspanntes Leipzig“ nach. Ich kenne einige Kolleginnen und Kollegen, die Leipzig preisen: als Publikumsmesse, für die angenehme Atmosphäre, die entspannte Stimmung, den netten Austausch, die überschaubare Größe gegenüber Frankfurt, die vielen Lesungen ... Frankfurt oder Leipzig, Frühjahrstreff oder Herbsthighlight, Entspannung oder Stress?
Ich muss gestehen, ich gehöre zu den Frankfurt-Liebhabern und mag die hektische Stimmung, das wuselige Treiben, den Stress, die Wege, die Größe, die Masse, das Adrenalin ... Doch man muss ehrlich sagen, das entspannt-liebenswerte Leipzig hat wirklich Vorzüge, die im Vergleich zu Frankfurt doch auffallend sind. Einige rein subjektive Anmerkungen:

Fahrer öffentlicher Verkehrsmittel
In diesem Punkt liegt Leipzig ganz weit vorn! Das ist schon skurril-schön und ich muss an mich halten, um nicht schallend laut loszulachen, als der Busfahrer in höflich-fröhlichem Tonfall darauf hinweist, dass um die Türen schließen zu können, alle wie die Salzsäulen erstarren sollen. Nein, keine Ironie und keiner muss aussteigen, das ist ernst gemeint. Klappt nicht beim ersten Mal, da der eine oder andere sich doch bewegt, was aber nur mit Humor und Geduld kommentiert wird. Beim vierten Versuch schließen tatsächlich die Türen und wir fahren los. Ich denke an Frankfurt, wo bereits um 8.40 genervt gebrüllt wird ;-) Bus, Straßenbahn oder Taxi – unterwegs wird freundlich kommentiert und Werbung für Leipzig und die Messe gemacht, was mir auch einige Kollegen und Kolleginnen bestätigen. Humor, Geduld und Lokalpatriotismus werden hier groß geschrieben!

Hotel
Ich darf ja während der Frankfurter Messe im eigenen Bett schlafen, aber mein Eindruck von Leipzig ist sehr positiv und ich kenne Geschichten von Kollegen von Frankfurt ... Im Hotel ist es erstaunlich entspannt und auch die Preise sind in Anbetracht der Messe noch im Rahmen. Besonders positiv erstaunt bin ich darüber, dass man sogar Zeit für den berühmt-berüchtigten Servicegedanken hat, die Menschen erstaunlich hilfsbereit sind, freundlich und geduldig: Man kümmert sich! Vielleicht auch eine Mentalitätsfrage, aber da kann der häufig etwas stoffelige-herbe Hessencharme noch ausgebaut werden ;-)

Wetter
Das Wetter kann man natürlich nicht beeinflussen, schon klar. Es trägt aber durchaus zur Stimmung und dem Gesamteindruck bei. Meistens zeigt sich der goldenen Oktober in Frankfurt tatsächlich von seiner guten Seite, aber leider nicht immer. Da ist der März in Leipzig wohl gnädiger, zumindest präsentiert sich die Messe auch in diesem Jahr wieder bei bestem Wetter, blauem Himmel und Sonnenschein. Ich sehe tatsächlich viele Menschen, die bereits frühlingshaft-sommerliche Kleidung gewählt und die Strümpfe zu Hause gelassen haben.

Messegelände, Besucher & Termine
Diese kleinen Inseln und das Wasser, das luftige Glasdach, die Brückenverbindungen ... das ist schon sehr schön. Trotzdem laufe ich hier irgendwie nicht so blind wie in Frankfurt, was sicher auch an der Anzahl der Besuche liegen mag, aber Frankfurt ist vertrauter. Ein bissel vermisse ich einfach die Größe, den Sinnenrausch und das Gefühl erschlagen zu werden aus Frankfurt. In Leipzig drohe ich manchmal auch an größeren Verlagen vorbei zu rennen, weil die Stände einfach deutlich kleiner sind und natürlich vermisse ich einige Verlage, die hier nicht ausstellen. Dafür finde ich die breiten Treppen als Alternative zu den Rollmonstern befreiend, wobei mir auch auffällt, dass in Leipzig weniger Leute stehen bleiben und große Unfälle gar nicht erst passieren. Ist wohl eine Rhythmusfrage – hier sind eh alle entspannt ;-) An das bunte Manga-Potpourri hat man sich auch in Frankfurt langsam gewöhnt, aber die vielen Schulklassen befremden mich doch und ich gestehe, da kommt das Hektische in mir durch und ich möchte manchmal einfach huschen ...
Doch die Entspannung überträgt sich und wird auch in den Terminen spürbar. Unvorstellbar für Frankfurter Verhältnisse, zu spät zum nächsten, eng getakteten Termin zu kommen. Und nicht, weil es so lange von A nach B dauert, sondern weil die VerlagskollegInnen und -kollegen einfach mehr Zeit haben und ins Plaudern kommen. Hier unterhält man sich tatsächlich länger, sowohl am Stand als auch auf dem Gang. Wobei ich sagen muss, dass ich in Leipzig – obwohl kleiner – nie so viele bekannte Gesichter treffe wie in Frankfurt ...

Es waren definitiv schöne Tage; die Leipziger Buchmesse ist einfach ein klasse Start ins Bücherjahr! Ich habe spannende Gespräche geführt, viel Input bekommen und Inspiration mitgenommen. Jetzt heißt es, ran an die eigentliche Messenachbereitung, den die Zeit vergeht ja wie im Fluge und nach der Messe ist vor der Messe ... Bis Frankfurt sind es nur noch sieben Monate und tatsächlich freue ich mich schon jetzt drauf!

Montag, 12. März 2012

Viel Zeit vergangen, viel passiert ...

Kann mir jemand sagen, wohin die letzten Wochen sind? Was sage ich Wochen? Monate! Das arme Blogbaby ist komplett vernachlässigt worden, dabei gab es doch so viele Ideen und Anlässe ... Weihnachten, Plätzchen, der eigentlich obligatorische Jahresrückblick, Jahresanfang und die guten Vorsätze, Pläne und nicht zuletzt die AVP Jahrestagung, die wir in Mainz organisiert haben und so viel anderes aus dem Alltag, worüber es sich zu schreiben lohnt. Doch irgendwie haben mich so viele Dinge beschäftigt und auf Trab gehalten, dass das Schreiben hinten anstehen musste.

Sehr entspannte Kollegen ...
Jetzt hat sich noch mehr ereignet und verändert: Seit Anfang März bin ich alleine selbstständig mit everybody’s public. Die Zeit mit Dodo war eine wahnsinnig aufregende, hat uns beide wachsen lassen, Spaß gemacht und ich bin dankbar für unser gemeinsames Abenteuer. Big hug!! Privat haben wir noch einander, aber im Büro bin jetzt nur noch ich, na ja, fast ... da gibt es ja noch die beiden Agenturtiger und die leisten mir auch in Zukunft Gesellschaft ;-)

Jetzt heißt es alleine weitermachen und somit ein stückweit einen Neuanfang wagen. Ich freue mich darauf und bin gespannt, was mich alles erwartet. Wenn schon Veränderung, dann richtig, denke ich mir ja: Jetzt heißt es umgestalten und neue Projekte angehen. Alles passiert gerade so schnell und gleichzeitig. Die Tage haben einfach viel zu wenig Stunden und irgendjemand hat mal festgelegt dass man schlafen muss ...
Kreativregal mit "Reh"-
statt "Pomodoro"-Technik ;-)
Die Agentur bekommt frische Farbe – ich setze auf weiß und grün als Zeichen des Neustarts. Für frischen Wind muss ich sorgen ;-) Dazu gehört auch der Vorsatz, meinen Rhythmus zu finden, zu rocken, sich Zeit zum Lesen, Austauschen, Weiterbilden und "Spinnen" zu nehmen und die kreative Ader mehr auszuleben. Durch den Kreativworkshop bei Andreas Jacobs (Kaiserliche Anstalt) während der AVP-Tagung habe ich ganz viel Input bekommen, Inspiration erfahren und super Ideen sowie Techniken mit nach Hause genommen. Die wollen natürlich auch umgesetzt werden, denn ich habe gemerkt, da brodelt schon länger etwas in mir: Ich muss mich wieder mehr kreativ austoben!

PS: Den tollen Braingrids-Block auf dem Bild kann man über Andreas Jacobs beziehen.