Montag, 4. Oktober 2010

Die Gretchenfrage oder Vor der Buchmesse ist vor dem Kleiderschrank

Erst einmal alles raus: Kleiderschrank-Gretchenfrage
Es ist ja mit der Buchmesse wie mit Weihnachten: Jedes Jahr zur gleichen Zeit und doch ist man ganz überrascht, wenn’s mal wieder soweit ist. Die eigentlichen Vorbereitungen und Terminvereinbarungen sowie Organisatorisches laufen ganz selbstverständlich.
Doch dann kommt es zur Gretchenfrage: Was ziehe ich an? Ich möchte gar nicht ausschließen, dass auch Männer sich mit dieser Frage herumschlagen, doch wir Frauen machen uns definitiv einen Kopf. Dabei muss man ja sagen, die Buchmesse ist kleidungstechnisch eine entspannte Messe: Jeans & Anzug, Sneakers & Stilettos – es ist alles dabei. Vielleicht liegt ja auch gerade darin die Schwierigkeit ;-)
Beruhigend wie tröstlich daran ist ja, dass man nicht alleine ist. Ich habe bereits in den letzten zwei Wochen immer wieder von befreundeten Kolleginnen gehört, dass die Frage nach dem Outfit wie ein Damoklesschwert über ihnen schwebt. Was ziehe ich an? Worin sehe ich gut aus und fühle mich wohl? Passen die Kleider vom letzten Jahr noch? Sind die noch tragbar? Wie wird das Wetter? Schaffe ich es noch einkaufen zu gehen bzw. kommt die Bestellung noch pünktlich?
Dieses Jahr habe ich mir im Vorfeld schon ein paar Gedanken gemacht, was ich so anziehen könnte, aber die eigentliche Auswahl wurde dann doch erst am Wochenende getroffen. Also habe ich gestern die Türen geöffnet und mich der Wahrheit des Kleiderschranks gestellt. Im Glauben, das mache ICH jetzt. Aber siehe da: Auf facebook fand ich noch mehr Kollegen und Kolleginnen, denen es nicht besser erging. Die Vorstellung, wie so viele andere auch ihre Kleidung aus Schränken und Kommoden holen, vor dem Spiegel auf- und abschreiten, war großartig. Mit einem Augenzwinkern diese „schwierige Gretchenfrage“ zu betrachten, hat mich mehr als amüsiert – und mal wieder dachte ich, wie sympathisch doch diese Branche ist. Denn ich wage mal zu behaupten, dass sich Menschen aus anderen Branchen vor Messen wie bspw. einer IAA sicher nicht so selbstironisch die Blöße dieser Problematik geben.
Ob also das Businessoutfit oder doch der casual look das Rennen gemacht haben, bleibt noch zwei Tage abzuwarten. Ich hoffe auf jeden Fall alle waren erfolgreich und wir sehen uns ab Mittwoch zufrieden mit dem eigenen Erscheinungsbild in Frankfurt. Und dann geht’s ums Wesentliche: BÜCHER!

1 Kommentar:

  1. Ein Glück, dass man nicht seinen Büchern neue Kleider anziehen muss. Ich bin diesmal auf Big Biz Unterwegs, also im dunklen Zwirn. Man will ja schließlich den richtigen Eindruck machen. Beim Hotspotting lass ich dann den casual Autor raushängen ;-)

    Bis denne (wie man bei euch sagt).
    Richard

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