Mittwoch, 22. Juni 2011

Happy Birthday, Billy (Wilder) ... Zum 105. Geburtstag

Ich würde lügen, würde ich behaupten, ich wüsste noch, wann ich meinen ersten Billy Wilder-Film gesehen habe. Doch mein Interesse an alten Streifen aus der „Goldenen Ära Hollywoods“ ist früh geweckt worden. Wenn früher am Wochenende auf den dritten Programmen alte schwarz-weiß Filme liefen, dann schauten wir diese in der Familie. Auf diese Weise sah ich Klassiker wie „Bringing up, Baby“, „Gentlemen prefer Blondes“, „Arsenic and Old Lace“ oder „African Queen“. Kein Wunder, dass mich während des Studiums ebensolche Filme interessierten und meine Magisterarbeit über Ernst Lubitsch entstanden ist. Als die Themenwahl für meine Dissertation anstand, fiel die Entscheidung letztlich auf Lubitschs „Ziehsohn“: Billy Wilder.
Mittlerweile sind knapp acht Jahre vergangen, in denen mich Billy und seine Filme beschäftigt und begleitet haben. Die Dissertation ist abgeschlossen, die Publikation steht kurz bevor und noch immer faszinieren mich diese Filme. Wer sie kennt, weiß welche guter Beobachter Wilder war, wie nachhaltig pointiert die Filme sind, wie treffend formuliert die Dialoge klingen und wie aktuell die Themen auch heute noch sind. Das Themen- und Figurenspektrum ist immens und für seine Zeit visionär: Pechvögel, Politiker, (Ehe-)Frauen und Männer, Mörder, Kriegsgefangene, Alkoholiker, Journalisten, Showstars und Manager tragen u. a. Themen wie Travestie, Kuppelei und Prostitution, Angriffe auf das Hollywood-System, auf Politik und Presse ... Gut verpackt in (zumeist) Komödien trifft der filmische Gesellschaftskarikaturist den Nerv – und wurde deshalb nicht selten als Zyniker verurteilt.
Heute gelten Filme wie Some like it hot“, The Apartment“, „The Seven Year Itch“ oder „One, Two, Three“ ebenso als Klassiker wie Bonmots à la „Nobody s perfect“. Doch Wilders Werk bietet neben den bekannten Komödien, noch eine ganze Reihe weiterer Filme, die es zu schauen lohnt. Vielleicht ist ja der heutige 105. Geburtstag ein guter Anlass, eine Lanze für das Entdecken des Wilderschen Kosmos’ zu brechen. Die meisten Filme sind mittlerweile auch in Deutschland erhältlich. Anschauen sollte man sie aber, wenn möglich im Original – es lohnt sich!

Alle Filme zu sehen ist (vielleicht) ein bissel ambitioniert, aber um einen Eindruck des breiten Spektrums zu bekommen, empfehle ich neben den genannten:
„Ace in the Hole“
„A Foreign Affair“
„Buddy, Buddy“
„Double Indemnity“
„Five Graves to Cairo“
„Love in the Afternoon“
„Stalag 17“
„Sunset Boulevard“
„The Fortune Cookie“
„The Front Page“
„The Lost Weekend“
„Witness for the Prosecution“

Sonntag, 19. Juni 2011

Sommerliche Götterspeisen ...

Nein, ich meine nicht Götterspeise im Sinne von Kindergeburtstag ;-) Ich denke mehr an eine Frucht der Götter: Mango! Also empfehle ich einfach mal selbst gemachtes Mango-Eis und einen leckeren Mango-Drink.

Für das Eis habe ich 3 Mangos geschält, klein geschnitten und sie dem Pürierstab ausgesetzt. Danach wanderten sie in den Standmixer, gefolgt von einem Schluck Sahne oder Milch (je nach Geschmack). Dazu ein wenig Vanille – der Griff zu Schote lohnt immer, sonst zumindest Bourbon-Vanillezucker.
Schon präsentiert sich in strahlendem Gelb eine fruchtige, zarte Masse, die nun zu Eis gekühlt werden bzw. in die Eismaschine gegeben werden kann. Schmeckt auch einfach nur gekühlt oder direkt ganz hervorragend!
Von der Mango zum Mango-Eis

Die übrig gebliebene Mango wurde ebenfalls geschält und in Stücke geschnitten. Danach ab in den Standmixer und mit etwas Joghurt und Milch versetzen – ist wie ein köstlicher Lassi. Wer mag, gibt einen Teelöffel Honig dazu. Dan heißt es nur noch, die cremige, sonnengelbe Masse zu genießen!
Naumis Mango-Lassi

Schmeckt definitiv nach Sommer – muss das Ganze dringend mal mit Buttermilch ausprobieren ;-)

Sonntag, 12. Juni 2011

Gärtnerglück – die ersten Schritte

Ich bin mit Garten aufgewachsen und selbst in WG und Wohnung während des Studiums gab es (fast) immer einen Balkon. Ich bin also keine ganz so ahnungslose Stadtpflanze und mag es Blumen zu pflanzen, meine Hände in Erde zu stecken, bunte Farbtupfer im Frühling zu sehen ...
Frühjahrsputz
Mit dem Umzug nach Mainz, gab es auch die Option, ein Stück Garten mein eigen zu nennen und ich habe „Ja“ gesagt ... Nun muss man aber sagen, dass letztes Jahr nicht viel mit dem Naumi-Beet in spe passiert ist und der Vorbesitzer so seine eigene Unkraut-Entsorgungstechnik hatte und auch nicht mehr viel gemacht hat. Also erwartete mich jetzt im Frühling ein Beet in sattem Grün – Unkrautgrün! Dazwischen gibt es einige Pflanzen, Bäume und Sträucher, die bereits dort wohnten und bleiben wollen sowie kleine grüne Spitzen, von denen man noch nicht sagen konnte, wer sich da so verbirgt.
Es tut sich was im Garten!
Vor ca. 2 Monaten hat die Gartensaison begonnen – die Stunde Null. Ich weiß, dass man auf die Zukunft hin einen Garten planen soll, mit viel Platz für die Entwicklung des kleinen Pflanzennachwuchs’. Doch so gut meine Vorstellungskraft ist, wenn es darum geht, eine Wohnung – möbliert oder leer – einzuschätzen und geistig zu planen, so schwierig fällt es mir im Gartenbereich ...

Lektion 1 – Planen und loslegen: Nicht entmutigen lassen und erstmal „sauber machen“, um eine Grundlage zu haben; ein Beet ohne ungewolltes Grün. Also, Kraut zupfen, Walnussbäume ausgraben – pflanzen sich ganz prima dank Paul fort – dazu Pfefferminze eindämmen und in Kübel setzen, damit man der Lage Herr wird. Neue Buchsbäumchen zur Einfriedung pflanzen und sich langsam orientieren, was man eigentlich möchte: Bei mir sollen Blumen und Gemüse wachsen. Zudem stellt sich die Frage nach der Bodenbeschaffenheit – ach ja, die Frage nach Sonnig, halbschattig und schattig stellt sich auch noch. Dann darf munter eingekauft, gepflanzt und gesät werden.

Kindergarten
Lektion 2 – Kleine Zöglinge wandern in den Kindergarten.
Ein kleiner erhöhter Platz dient meinen Kleinen als Kindergarten bis sie so kräftig sind, dass sie ins Beet ziehen dürfen. Leider wohnen hier nun mal auch Schnecken und die finden alles was zart ist ganz toll ;-) Brokkoli, Kohlrabi – in 2 Farben – und Tomaten werden also vorgezogen. Die ersten Salate werden direkt ausgepflanzt und gedeihen auch zügig.


Kohlrabi - ganz schön groß!
 Zucchinis - wird 'ne reiche Ernt
Lektion 3 – Für die Zukunft planen!
Das klappt nur bedingt bisher. Aber wie man mir sagte, das erste Jahr dient der Erfahrung und dem Experimentieren. Manche Blumen sehen am Anfang etwas unspektakulär aus, aber entwickeln sich prächtig – kleine Korbblümchen und Petunien sorgen für bunte Kleckse im Beet.
Die Salate werden recht groß und die Zucchini brauchen viiiel Platz. Das wusste ich, aber die explosionsartige Geschwindigkeit verblüfft doch.
Auf einmal ist gar nicht mehr so viel Platz im Beet ... Außerdem klappt es nicht mit allem – gehört nun mal auch dazu. Ich zweifele etwas an den Radieschen und Möhren, aber wer weiß.

Lecker!!
Lektion 4 – Geduld, Liebe und viel Arbeit: Kleine Pflänzchen brauchen regelmäßig Aufmerksamkeit und Wasser. So wie die Neulinge wachsen und das Gärtnerherz höher schlagen lassen, so entwickelt sich auch das Unkraut. Da heißt es dran bleiben und regelmäßig zupfen und eindämmen. Außerdem gilt es bei uns immer Walnussbäume zu suchen – die sprießen überall und sind verdammt fest.


1. Beerenauslese ;-)
Lektion 5 – Genuss: Auf einmal kommt man in den Garten und alles ist bunt wächst und gedeiht. Ein tolles Gefühl, das man auch genießen sollte. Da schmeckt der Kaffee draußen gleich viel besser und in einer so grünen Oase liest und entspannt es sich großartig. Mittlerweile lässt sich auch einiges vom Angebauten ernten und die Zukunft hält noch mehr bereit. Der erste Rhabarber und der Rucolasalat waren lecker. Zu ernten gibt es Salate, Minze, Kohlrabi, Him-, Erd- und Johannisbeeren, Tomaten, Paprika, Zucchini, Hokaido und jede Menge Kräuter.

Beleuchtung für den Abend ...

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich das erste Gärtnerjahr noch entwickelt – es ist ja erst Juni! Spaß macht es definitiv und man kann es nur empfehlen, Gärtnerglück ist ein ganz besonderes Gefühl!!

Montag, 6. Juni 2011

Leckeres für heiße Sommertage: Wassermelonensuppe

Gestern Abend habe ich eine großartige Wassermelonensuppe gegessen und kann sie nur empfehlen. Werde sie die Tage direkt selbst noch mal „kochen“. Da ich nach dem Rezept gefragt wurde, kommt hier auch die Anleitung – Rezept wäre fast zu viel gesagt, denn das Ganze ist so eine typische Koch-Gefühlssache ...


Also, man nehme:
1 Wassermelone (kleine bis mittlere Größe für 3 Personen)
Melonenfleisch schneiden, würfeln und mit dem Pürierstab zerkleinern
1 rote Chilischote klein schneiden und mit dem Pürierstab unter die Melonenmasse mischen
Pfeffern & salzen
Handvoll Minzblätter klein schneiden und hinzufügen
Saft einer ½ -1 Limette und 1 Orange (sonst Orangensaft) hinzugeben
Alles durchmischen, kalt stellen.

Dazu passen hervorragend ein paar Garnelen – gerne mit Chili oder Knoblauch ...

Die Suppe ist kalt, frisch, scharf, erfrischend und einfach fancy. Sicher nicht jedermanns Sache aber ich fand’s extrem groß!
Lasst es Euch schmecken!