Freitag, 31. Dezember 2010

Jahresrückblick 2010 - Zwischen Dankbarkeit und Vorfreude

Letztes Jahr um diese Zeit schien so vieles anzustehen und ich fühlte mich einfach nur erschöpft. Das Jahr fing mit dem großen Vorhaben an, endlich meine Promotion abzuschließen und mir Gedanken um die Zukunft zu machen. Vieles ging mir durch den Kopf und war doch noch nicht greifbar.
2010 begann, ich stürzte mich in die Arbeit und unternahm viele Spaziergänge um den Kopf freizukriegen. Wie so oft im Leben kommt der Zufall, das Schicksal oder wie auch immer man es nennen mag, einem zu Hilfe. Es passierte unglaublich viel parallel und so fiel die wohl wichtigste Entscheidung der letzten Jahre: Gemeinsam mit Dodo den großen Schritt in die Selbstständigkeit wagen und eine eigene PR-Agentur in Mainz gründen! Auch wenn der Gedanke lange Zeit bereits in mir gearbeitet hat, so ändert sich mit einer gefällten Entscheidung doch einiges.
Auf einmal standen alle Zeichen auf Veränderung. Der Wahnsinn zwischen Promotion, altem Job und Vorbereitung für die Neugründung – und damit verbunden einem Umzug – begann. Die Zeit verging wie im Flug. Unter der Woche arbeiten, abends letzte Korrekturen und Überarbeitungen, Formalitäten regeln, die neue Existenz planen und vorbereiten, erste Dinge anstoßen und ständig zwischen Mainz und Marburg pendeln. Ein paar Tage Ausspannen in Wien und ein Besuch bei Melli in Hamburg dienten dazu, Kraft zu tanken. Im Mai gab ich meine Arbeit ab und zog erst einmal einen Schlussstrich unter Billy Wilder. Jetzt hieß es renovieren, packen, Abschied nehmen und hoffnungsvoll auf die Zukunft zuschreiten. Das erste Halbjahr war voll gepackt und ich hatte den Eindruck gar nicht realisieren zu können, was alles geschehen war: Ich war in Mainz, aber noch lange nicht angekommen und überhaupt hatte sich mein Leben gerade um 360° gedreht – ein teilweise verwirrendes, aber einfach gutes Gefühl!
Das zweite Halbjahr stand ganz im Zeichen von everybody’s public – unserem „Agenturbaby“, das es aufzubauen galt. So vieles musste angestoßen, organisiert und erledigt werden. Wir haben uns voller Elan, mit viel Spaß in diese Arbeit gestürzt und es einfach genossen. Nach einem halben Jahr sind wir natürlich immer noch frischgebackene Existenzgründer, aber es hat sich von Anfang an richtig angefühlt. Die Unterstützung, die wir erfahren ist großartig – Danke all jenen, die uns bei unseren ersten Schritten begleitet haben und uns auch weiter begleiten. Es ist eine so unendlich spannende Zeit. Jeder Tag ist besonders. Es gibt so viel zu tun, zu entdecken und zu lernen.
Zu guter letzt habe ich noch vor Weihnachten mit Billy abschließen können. Die Disputation liegt hinter mir und nach all den Jahren löst sich langsam der Schatten dieses großen Projektes. Nun ist der Moment zum Durchatmen gekommen. Die Energie lässt sich wieder für anderes nutzen. Es ist Zeit, das Jahr Revue passieren zu lassen, sich bewusst zu machen, was passiert ist, was man geleistet hat, sich der schönen Erlebnisse und spannenden Begegnungen zu erinnern, an all die lieben Menschen zu denken, die mich umgeben und glücklich machen ... Zeit für mich, um abzuschalten und zu genießen.
Zufriedenheit stellt sich ein. Langsam realisiere ich, was hinter mir liegt. Ich fühle, dass ich angekommen bin und ich freue mich schon rieisg darauf, 2011 mit voller Energie zu rocken. Denn auch wenn dieses Jahr so unglaublich voll gepackt war, so intensiv, so einschneidend, so gewaltig – ich fühle mich nicht müde, nur dankbar und glücklich. Ich blicke zurück und denke an die wichtigen Ereignisse und vor allem Menschen 2010, um dann voller Vorfreude meinen Blick gespannt auf das kommende Jahr zu richten!
In diesem Sinne wünsche ich allen einen schönen Beschluss des alten Jahres und für 2011 alles Gute: Möge es ein ebenso erfülltes, glückliches, gesundes und fröhliches Jahr werden, in dem sich Träume und Visionen verwirklichen lassen, sich Zeit zum Innehalten und Krafttanken findet und wir unsere Ziele mit Freude und Ausdauer angehen können!

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Weihnachtskino - Filme für vor, während und nach den Feiertagen

Okay, neben Büchern und einem früh ausgebildeten Leseeifer haben mich definitiv von klein auf Filme geprägt. Im Laufe der Jahre haben sich die beiden Leidenschaften immer weiterentwickelt und mich in einem Anfall von Wahn sogar dazu bewegt, eine Doktorarbeit über Billy Wilder schreiben zu wollen. Der Weg war lange, länger und noch länger. Schließlich kommt es im Leben immer anders als man denkt ...
Doch seit gestern darf ich endlich sagen: Das Thema ist abgeschlossen und ich freue mich riesig über das beste Weihnachtsgeschenk, das ich mir selbst machen konnte! Jetzt kann ich wieder völlig entspannt Filme anschauen – auch meine Lieblingsfilme von Wilder ;-)
Zur Einstimmung auf Weihnachten – beim Einpacken von Geschenken, beim Weihnachtskarten schreiben oder auch einfach zum Genuss, weil man Zeit hat – gibt es einige Filme, die nicht fehlen dürfen. Ich weiß, die Mischung wirkt sicher skurril, fragt nicht nach den Kriterien ...
Hier also meine ganz subjektive, unsortierte Auswahl an Filmen (überwiegend "Klassiker", ohne die üblichen Weihnachtsverdächtigen), die man einfach mal (wieder) schauen sollte:


Manche mögen’s heiß (Some like it hot)
Das Appartement (The Apartment)
Eins, Zwei, Drei (One, Two, Three)
Zeugin der Anklage (Witness for the Prosecution)
Wir sind keine Engel (We’re no angels)
Ist das Leben nicht schön (It’s a Wonderful Life)
Arsen & Spitzenhäubchen (Arsenic and Old Lace)
Stirb langsam (Die Hard)
Herr der Ringe (The Lord of the Rings)
Tatsächlich Liebe (Love Actually)
Fackeln im Sturm (North and South)
Leoparden küsst man nicht (Bringing up, baby)
Die unteren Zehntausend (Pocketful of Miracles)
Jenseits von Afrika (Out of Africa)
Frühstück bei Tiffany (Breakfast at Tiffany's)
Der unsichtbare Dritte (North by Northwest)
Über den Dächern von Nizza (To Catch a Thief)
Die Katze auf dem heißen Blechdach (Cat on a hot tin roof)
Verhandlungssache (The Negotiator)
Tote schlafen fest (The Big Sleep)
Shogun
Topkapi
Fight Club
Casablanca
African Queen
Mary Poppins
...

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Besinnliche Weihnachtszeit? Backwahn und vorausschauende Planungen

Angefangen hat es eigentlich damit, dass Dodo bereits Anfang November die ersten leckeren Cantuccini gebacken hat und die erste Tüte in der Agentur und der Familie großen Anklang gefunden hat. Dem guten Beispiel folgend, wollte ich also auch im November schon mit dem Backen angefangen.
In meiner Kindheit hat meine Mutter mit mir gebacken: traditionell gab es leckere Hildabrötchen – die mit der Marmeladenfüllung zwischen zwei Deckeln – dazu die allseits geliebte Linzertorte und ein paar andere Sorten. Recht früh hat sich meine Mutter aus dem „Backgeschäft“ zurückgezogen und irgendwie habe ich diese Aufgabe geerbt ...
Es hat sich aber in den letzten Jahren immer als einziger Backwahn entpuppt, da ich in der Regel nicht vor dem 2. Advent angefangen habe und dann an einem oder zwei Wochenenden meinte, alles backen zu müssen. Also stürze ich mich seit Jahren in die Supermärkte und fühle mit hektischen Hausfrauen, die daran verzweifeln, dass bereits Anfang Dezember nur noch gemahlene Mandeln und keine gehobelten mehr da sind und sich über die unverschämt teuren Vanilleschoten ärgern. Dann hieß es in der Vergangenheit alle Sorten mehr oder weniger auf einen Schlag zu backen. Da bereits beim Anblick der Masse der Gedanke aufkommt, es könnte doch sehr lange dauern, was die Motivation sinken lässt, greife ich zu dem Trick, Teigsorten vorzubereiten und kalt zu stellen. Dann ist der Teig schon da und MUSS gebacken werden.
Plätzchenauswahl 2010
2010 sollte also entspannt werden und siehe da: Frühes Backen lohnt sich und macht auf einmal wieder richtig Spaß! Der große Vorteil des frühen Vogels zeigt sich bereits beim Einkauf. Entspannt lässt sich alles besorgen, denn die Auswahl ist noch groß. Zudem habe ich in Etappen immer nur zwei-drei Sorten gebacken, Musik gehört, neue Sorten und Familietraditionspflichten produziert und mir Zeit gelassen. Zwischen Mandel- und Vanilleduft sind in großen Mengen immerhin 10 Sorten entstanden; u. a. Mandelzöpfe, Linzertorte, Cantuccini, Haselnussmakronen, Honiguchen, Nussecken, Mohnschnecken und Aufläufer. Das kann noch lange nicht mit den Sortenmeistern mithalten, aber das ist für mich okay. Unübertroffen ist eine liebe Freundin meiner Mutter, die in diesem Jahr 28 (!!) Sorten gebacken hat – Respekt! So viele saure Gurken können gar nicht in meinem Kühlschrank sein ;-)
Das Schöne am frühen Backen ist, dass man den ganzen Dezember schon Plätzchen anbieten und verschenken kann. Zudem entspannt es die Adventszeit und vorausschauend – wenn auch eher intuitiv ahnend als wirklich planend – schützt es vor bösen Überraschungen, wenn im Dezember doch noch etwas geschieht, das einen komplett in Beschlag nimmt. So ist es mir ergangen und umso dankbarer bin ich jetzt für die Plätzchen. Denn jetzt muss ich mich einem anderen Projekt widmen und alles andere hinten anstellen. Schade nur, dass es bei den Weihnachtsgeschenken und Karten nur bedingt geklappt hat.... ;-)
Mehr davon kurz vor Weihnachten. Bis dahin: Eine schöne, möglichst unstressige Adventszeit und gutes Gelingen bei den weihnachtlichen Vorbereitungen!

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Randnotiz: Fundstück für Verlags-PRler

1930 verdiente sich der Regisseur Billy Wilder sein tägliches Brot noch als Journalist. Erstaunlich wie vertraut seine Einschätzung (zum Teil) in einem Artikel bezüglich Marken- und Buch-PR auch heute noch klingt ...


„Also der Käufer, der bessere zumal, hat heute eine durchaus feine Nase für gute Bücher, meint der Herr hinter dem Pult. Der Käufer beginnt sich langsam schon für Verlage zu interessieren, daraus schließt er auf die Qualität des Buches: aha, S. Fischer, das wird doch kein Mist sein! Er lässt sich durch die Besprechungen in den Zeitungen beraten. Bauchbinden mit Sätzen bedeutender Zeitgenossen nimmt er sich hin und wieder zu Herzen, wenn diese Sätze nicht allzu aufdringlich nach Werbung schmecken. (...) Der Preis des Buches ist gar nicht so wichtig. In Frankreich fliegen sie auf billige Bücher. Kann gedruckt sein auf einem Papier, so dick und hart, dass man einen mit so einem halben Blatt erschlagen kann. Oder auf sanitärem Papier. Das ist denen egal. Nur billig, billig, billig soll es sein. Ein Deutscher kauft sich ein Buch mit dem gleichen Ernst, mit dem er sich etwa ein Hemd kauft. Dauerhaft, darauf kommt es ihm an.“ (aus: Billy Wilder: "Der Prinz von Wales geht auf Urlaub", Diana Verlag 2000)

Dienstag, 7. Dezember 2010

Wertvoll und viel zu selten - Zeit mit guten Freunden

Die Zeit an der Uni ist bei uns allen schon eine ganze Weile her. Was hatte man viel Zeit! Ich erinnere mich an Sommertage, wo aus einem Kaffee fünf wurden und viele Stunden in der Sonne vergingen. Uni konnte ja durchaus warten ... Zum Glück haben wir die Zeit meist genutzt und gerade am Ende diesen Luxus auch genossen.
Das galt auch für die ersten Schritte im Berufsleben. Mit einer halben Volontariatsstelle und einer Doktorarbeit gab es doch immer noch die Möglichkeit, mal fünf gerade sein zu lassen. Doch im Laufe der Jahre wurde es immer schwieriger. Dazu kamen die ersten Abschiede in andere Städte und die Treffen mussten schon besser geplant werden.
Mittlerweile sind Jahre ins Land gegangen und Freundschaften, die aus dem Uni- und Berufsleben entstanden sind, bestehen immer noch, was großartig ist. Nur mit dem Treffen gestaltet es sich nicht immer einfach – schon gar nicht, wenn man mehrere unter einen Hut bringen möchte. Doch siehe da, nach einigen Anläufen war es am ersten Dezember-Wochenende so weit. Auch wenn eine von uns doch kurzfristig absagen musste, was unglaublich schade war, haben wir es geschafft, ein Revival-Wochenende in Mainz zu verbringen. Trotz des Wetters sind alle gut hin- und zurückgekommen und wir konnten sogar die Zeit in der Wintersonne genießen.
Es war so schön zu sehen, dass man da weitermacht, wo man beim letzten Mal aufgehört hat. Nach und nach am Freitagabend eingetrudelt, saßen auf einmal alle erst in der Küche, dann im Wohnzimmer und waren nur am Schnattern. Bei Essen und Wein und vielen Geschichten hat sich alles vertraut angefühlt – und so saß der Hühnerhaufen bis spät in die Nacht lachend zusammen. Wir hatten ein wirklich großartiges und vor allem entspanntes Wochenende! Danke an Euch Mädels – es war wirklich cool!
Und denkt dran, der Termin für die nächsten Jahre steht: Das erste Dezember-Wochenende ist für uns reserviert!